Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Südwestpresse Service-Preis Ermstal-Alb

Im Frühjahr fiel der Startschuss, am Montagabend nun hat der „Service-Preis Ermstal-Alb“ die Ziellinie überquert.

Projekte und Vorträge mit Schulklassen
Bestattungskultur mit Schulklassen
Leben und Tod: Gedenktafel aus Kindersicht
Kind malt sein Leben- und Todtafel
gemalte Gedenktafel von Viertklässler
Gedenktafeln der Viertklässler
Mein Zeit liegt in deinen Händen
Die Spuren der Liebe

Mehrere tausend Einsendungen von Kunden der 33 teilnehmenden Unternehmen oder Lesern des Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote und des ALB BOTE in Münsingen haben abgestimmt: "Wir wollten wissen, wer bietet den besten Service", sagte Thomas Scherf-Clavel, Geschäftsführer der SÜDWEST PRESSE Verlagsgruppe Neckar-Alb. Und angesichts der hohen Beteiligung habe man mit dieser Frage ein Thema von großem allgemeinen Interesse aufgegriffen. Der ausgelobte Service-Preis sei dabei ein Preis für die gesamte Region, für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Und Kunden-Preise seien bekanntlich die wertvollsten Preise. "Heute Abend haben wir für Sie den roten Teppich ausgerollt und möchten den Siegern die Krone aufsetzen", wandte sich Scherf-Clavel an die knapp 200 Gäste in der Stadthalle.

Gesucht waren die "Würdenträger" in den Kategorien Handel, Dienstleistung und Handwerk. Außerdem waren beim Mitarbeiter-Service-Preis besonders engagierte, freundliche und kundenorientierte Angestellte oder Ehrenamtliche gesucht. Exakt zu letztgenannter Auszeichnung wurden die ersten Sieger auf die Bühne geholt. "Vieles kann man durch Schulungen und Fortbildungen verbessern, aber nur wenn das Betriebsklima stimmt, dann wird man auch freundliche Mitarbeiter bekommen, die gerne zur Arbeit kommen." Dies scheint bei Helmut Thüringer der Fall zu sein. Er ist bei der Stadt Metzingen angestellt als Platzwart für die Sportplätze. Weil der Grafenberger, bekannt auch durch seinen Einsatz im Bereich Vogelschutz, diesen Job besonders vorbildlich ausübt, darf er sich nun Gewinner des Mitarbeiter-Service-Preises Ermstal-Alb nennen. "Ich bin überrascht. Es gibt ja auch viele andere, die sehr viel leisten und diesen Preis verdient hätten, aber ich sehe das als Bestätigung für meinen Einsatz", freute sich Thüringer, der seinen Preis von Thomas Scherf-Clavel und Redaktionsleiter Peter Kiedaisch überreicht bekam.

Dann waren die Unternehmen an der Reihe. Oliver Göder durfte im Namen der Kreissparkasse Reutlingen die Teilnehmer in der Kategorie "Handwerk" auszeichnen. "Das Handwerk überzeugt durch Kundennähe und -orientierung. Es bildet die Zukunft für künftige Generationen", so Göder. Sieger dieser Kategorie wurde die Firma Ernst Kachelofenbau aus Metzingen. "Wir freuen uns riesig", jubelte Stefan Ernst, "der Preis ist ein Verdienst unserer Mitarbeiter und meiner Frau."

Ähnlich äußerte sich Jule Serway. Die Juniorchefin von Bestattungen Serway aus Dettingen nahm aus der Hand von VHS-Leiter Oliver Beck den Siegerpokal für die Kategorie "Dienstleistungen" in Empfang. "Ich bedanke mich bei unseren Mitarbeitern und bei den Kunden, die für uns abgestimmt haben", sagte die Bestatterin. "Meinen größten Respekt, denn Sie haben wahrscheinlich in der Regel die unglücklichsten Kunden aller Teilnehmer", stellte Oliver Beck fest.

Preis Nummer vier ging schließlich in der Sparte "Handel" an das Juweliergeschäft Methner in Metzingen. "Guter Service ist noch immer der Hauptgrund, um nicht im Internet einzukaufen. Sie verkörpern diesen Service-Gedanken vorbildlich", lobte Dr. Klaus Schmidt-Ulm, Geschäftsführer von Radio Neckaralb Live. Empfänger der Komplimente waren Tania und Frank Methner, die diese sogleich an ihre Mitarbeiter weitergaben. "Wir sind sehr stolz auf diesen Preis und unser Team."

So gab es zum Abschluss des Galaabends, der von den Musikern Sascha Kommer (Pianist) und Marvin Buortesch (Sänger) sowie dem Kabarettisten Leibssle umrahmt wurde, viele strahlende Gewinner, aber keine Verlierer.

Verlierer gibt es keine

Das Schöne an einem Wettbewerb wie dem Service-Preis Ermstal-Alb: Verlierer gibt es keine, auch wenn nicht alle Gewinner sein können. Das hat der Montagabend gezeigt. Zum Gala-Abend in der Stadthalle sind knapp 200 Vertreter der teilnehmenden Betriebe gekommen und haben sich begleitet von angenehm jazziger Barmusik im Foyer bei Häppchen und allerlei Getränken gut unterhalten, ehe es zwischendurch zur Verleihung der Preise in den Saal und danach wieder zurück ins Foyer ging. Es war ein launiger Abend. Viele haben ihn ausgekostet, bis schließlich auch dem Pianisten klar wurde, dass er hungrig die Heimfahrt würde antreten müssen, wenn er nicht alsbald seinen Platz am Klavier gegen den an der Theke eintauschen würde. Dass dieser Wettbewerb keine Verlierer hinterlässt, ist kein Verdikt. Theoretisch hätten unzufriedene Kunden den Geschäften schlechte Noten geben können. Dass sie das nicht getan haben, hat die Auswertung der mehreren tausend Coupons ergeben, die von Mitarbeitern dieser Zeitung geleistet wurde. Kein Betrieb hat dabei eine schlechtere Note erhalten als eine Zwei minus. Das sollte auch die trösten, die ohne Siegerpokal aus ihrer jeweiligen Sparte hervorgegangen sind. Und es sollte Ansporn sein, beim nächsten Mal wieder mitzumachen. Das ist für die teilnehmenden Unternehmen durchaus mit einer gewissen Mehrarbeit verbunden, im Gegenzug erhalten sie aber detaillierte Anhaltspunkte bezüglich etwaiger Schwachstellen. Und wer könnte darauf besser hinweisen als die Kunden selbst, die bei dieser Umfrage vollkommen anonym blieben und aus sicherer Deckung heraus aus vollen Rohren hätten feuern können? Das hat die überwältigende Mehrheit eben nicht getan. Verbesserungsvorschläge gab es allerdings. Die Geschäfte wären gut beraten, wenn sie diese Anregungen ernst nähmen, denn das gehört zum guten Service dazu. Ein Wort noch zum Sieger des Mitarbeiterpreises, Helmut Thüringer. Er ist der Öffentlichkeit wegen seines Einsatzes für kranke und verletzte Vögel bekannt. Dass er für diese Hilfs­einsätze, für die Fahrten zum verletzten Tier, für Fahrten mit diesem ins Vogelschutzzentrum Mössingen und anschließend wieder zurück nach Grafenberg jährlich bis zu 25?000 Kilometer zurücklegt, weiß kaum jemand. Dafür bekommt er keinen Cent. Jetzt hat er wenigstens einen Pokal und eine Urkunde, wenn auch nicht für sein Ehrenamt. Er hat es dennoch verdient.